Sanierung - Weißensteiner Brücke - Pforzheim, Deutschland

Weißensteiner Brücke

Rissverhinderung

Sanierung - Weißensteiner Brücke - Pforzheim, Deutschland

Die Weißensteiner Brücke ist eine 60 m lange und 11,00 m – 16,40 m breite, einfeldrige Hohlkastenspannbetonbrücke. Sie überspannt den Fluss Nagold sowie die B463 und verbindet die östlich und westlich gelegenen Ortsteile von Pforzheim-Dillweißenstein. Die Verkehrsbelastung ist moderat und beschränkt sich auf den Anwohner-, Linien- und Lieferverkehr örtlich ansässiger Unternehmen. 

Thema 
Sanierung
Objekt 
Weißensteiner Brücke
Ort 
Pforzheim
Bundesland 
Baden-Württemberg
Land 
Deutschland
Datum 
2017

Situation

Bei ihrer Errichtung im Jahr 1981 wurde die Fuge zwischen Überbau und Widerlager (Festlager) am östlichen Ende der Brücke mit einem Fugenprofil ausgeführt. Gemäß den Herstellerangaben wurde das Fugenprofil mit ca. 9-10 cm Walzasphalt überbaut, eine Fuge eingeschnitten und bituminös vergossen. Trotz sorgfältiger Ausführung kam es in diesem Bereich schon nach kurzer Zeit zu Schadensbildern in Form von Rissen parallel zur Fuge, die auch mit wiederkehrenden Sanierungsmaßnahmen nicht behoben werden konnten. Im Rahmen der letzten großen Sanierung im Jahre 2003 wurde auch stellenweise die Abdichtung im Bereich des Fugenprofils erneuert. Dazu musste der gesamte Asphaltaufbau auf dem Brückenkörper bis hin zur Bundesstraße 463 neu aufgebaut werden. Auch im Zuge der Grundsanierung wurde, wie schon zuvor, das Fugenprofil ausreichend stark mit Asphalt überbaut, eine Fuge eingeschnitten und bituminös vergossen. Dennoch waren nach nur einem Jahr im deutliche Risse parallel zum Fugenprofil zu erkennen. Auch die Fugenfüllung selbst war den auftretenden Risskräften nicht gewachsen und aufgerissen. Die Schäden mussten bisher widerkehrend saniert werden.

Das Grünflächen und Tiefbauamt Pforzheim plante im Jahr 2017 eine erneute Sanierung des beschädigten Bereichs. Eine Kompletterneuerung des Profils wäre denkbar, hätte jedoch einen mittleren fünfstelligen Betrag erfordert und wäre mit einer langen Vollsperrung verbunden gewesen. Um eine wirtschaftlichere Lösung zu finden, kontaktierte das Grünflächen und Tiefbauamt die Ingenieure der Firma S&P. Schon in der Vergangenheit waren mit Asphaltarmierung von S&P sehr gute Erfolge bei der Sanierung der Rossbrücke in der Pforzheimer Innenstadt erzielt worden. Der Sanierungsvorschlag für die Weißensteiner Brücke sah vor, die Verkehrsinseln im Kreuzungsbereich rückzubauen, die Deckschicht abzufräsen, im Bereich des Fugenprofils eine spannungsaufbauende Asphaltarmierung zu applizieren und mit einer neuen Deckschicht zu überbauen. Aufgrund der bekannten Problematik der in sehr kurzen Zeitabständen widerkehrenden Rissen waren sehr hohe Kräfte im Bereich der Fuge zu erwarten. Aus diesem Grund entschieden sich die Planer in Abstimmung mit den Ingenieuren von S&P die Armierung in einer Breite von 1,95 m zu verlegen, um eine ausreichende Verankerungslänge seitlich der Rissufer zu gewährleisten.

Lösung

Als Armierungssystem kam S&P Carbophalt G zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um ein knotenweiches Hybridgitter aus Glasfaser und Kohlefaser, das zu 100% mit Bitumen getränkt ist. Durch ihren extrem hohen Elastizitätsmodul sowie die geringe Bruchdehnung von <1,5 % bis zur Höchstkraftaufnahme eignet sich Kohlefaser optimal, um risserzeugende Zugkräfte zwischen hoch belasteten Asphaltschichten aufzunehmen. Der für die Verankerung der Risskräfte in Ebene der Bewehrung nötige Schichtenverbund wird durch die knotenweiche und offenmaschige Gitterstruktur, sowie die einzigartige Bitumenpenetration der S&P Asphaltbewehrungen sichergestellt. 

Material

Durch die Anordnung der Armierung zwischen zwei bituminös gebundenen Asphaltschichten verzahnt sich das Asphaltmischgut optimal miteinander und die voll im Verbund liegenden Faserstränge der Armierung werden bei Lasteintrag augenblicklich aktiviert. Zusätzlich bietet die Bewehrung Schutz gegenüber der Reflexion bestehender und neu entstehender Risse, die sonst ungehindert in die darüber liegenden Schichten durchschlagen könnten. Neben der Wirksamkeit ist das Handling von Asphaltbewehrungen in der Baustellenpraxis der entscheidende Faktor für die Erreichung eines langfristigen Sanierungsergebnisses. Die Verlegung von Carbophalt G im Handeinbau erfolgte im Mai 2018 an zwei Einbautagen. Trotz halbseitigem Einbau konnte die Verlegung der Asphaltbewehrung problemlos von statten gehen. Sowohl Herr Füß von der Abteilung 31 Verkehrsbauwerke der Stadt Pforzheim, als auch das ausführende Straßenbauunternehmen Eurovia zeigten sich hoch zufrieden mit dem Einbauergebnis und dem unkomplizierten Einbau. Durch die oberflächliche Absandung und hohe Lagestabilität von Carbophalt G wurde eine problemlose Befahrbarkeit durch die Einbaukolonne sichergestellt – der Belagseinbau konnte verzögerungsfrei abgeschlossen werden.  Durch den Einsatz von Carbophalt G konnte die Stadt Pforzheim einen kosten- und zeitaufwändigen Austausch des Fugenprofils umgehen, die Nutzbarkeit des Brückenbauwerks langfristig sicherstellen und Folgesanierungen vorbeugen. Und auch im Hinblick auf spätere Baumaßnahmen bewies die Stadt als Auftraggeber mit ihrer Entscheidung für Carbophalt G Weitsicht. Durch ihre technisch ausgereiften Materialeigenschaften sind die S&P Asphaltbewehrungssysteme problemlos fräs- und recycelbar und damit zu 100 % wiederverwertbar gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG).

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