Straßensanierung - Bundesstraßen L281 und L333 - Märkisch-Oderland, Deutschland

Der Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg stufte zum 1. Januar 2016 die Landesstraßen L 281 Neureetz - Altranft und L 333 Golzow - Genschmar zu Kreisstraßen ab. Im Umstufungsverfahren einigt sich der abgebende mit dem zukünftigen Baulastträger darüber, wer für eventuell anstehende Investitionen aufkommen muss. Im vorliegenden Fall erhielt der Landkreis Märkisch-Oderland einen finanziellen Ausgleich. Der Kreisverwaltung oblag somit die Planung der Investition in die dringend notwendige Instandsetzung der sanierungsbedürftigen Infrastruktur.

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Thema
Straßensanierung
Objekt
Bundesstraßen L281 und L333
Ort
Märkisch-Oderland
Bundesland
Brandenburg
Land
Germany
Datum

Situation

Aufgrund des fortgeschrittenen Alters und in der Vergangenheit unzureichend durchgeführter Unterhaltungsmaßnahmen, wies die Straßenkörper umfangreiche Schadensbilder in Form von tiefreichenden Rissen und oberflächlicher Verformungen auf. Eine zusätzliche Herausforderung für die Sanierung ergab sich aus der Tatsache, dass Teilbereiche der Trassen innerorts, sowie auf alten Betonfahrbahnen verliefen.

Für die Fachplanung und Baubetreuung der Maßnahme beauftragte der Landkreis Märkisch-Oderland das Technische Büro für Wasserwirtschaft und Landeskultur GmbH aus Bad Freienwalde. Die Auswertung der Bodenkennwerte, des Bestandes und der Schadensmechanismen ergab in weiten Strecken einen Restsubstanzwert, der hinsichtlich herkömmlicher Sanierungsvarianten einen Vollausbau der Strecken erfordert hätte.

Lösung

Da dieser jedoch mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht zu bewältigen gewesen wäre, wurde nach einer wirtschaftlichen Alternative gesucht. Dafür wurden in Zusammenarbeit mit den Ingenieuren der Firma S&P Clever Reinforcement GmbH detaillierte Sanierungskonzepte für die beiden Straßen entwickelt. Ziel der Maßnahme war nun, den bestehenden Straßenkörper zu erhalten und die stark gealterte und rissbehaftete Deckschicht unter Zuhilfenahme einer spannungsaufbauenden Asphaltbewehrung zu erneuern. Aufgabe der Asphaltbewehrung ist bei diesem Verfahren, die Reflexion von Rissen und Fugen aus Bestand in die neuen Asphaltschichten zu verhindern und somit folgenden Schadensmechanismen wie Wassereintritt und Frostsprengung vorzubeugen.

Um eine wirtschaftliche Instandsetzung und einen möglichst reibungslosen Bauablauf zu gewährleisten, wurden die gemeinsam entwickelten Sanierungsvarianten auf die vorliegenden Rahmenbedingungen abgestimmt:

  • In Bereichen mit Höhenzwangspunkten wurde ein Ersatz der 3,5 cm starken Asphaltdeckschicht in Anlehnung an die ZTV BEA-StB vorgesehen. Die Verlegung der Asphaltbewehrung erfolgte auf der Fräsfläche.
  • Außerhalb geschlossener Ortschaften wurde eine Instandsetzung im Hocheinbau vorgesehen, um die bestehende Restsubstanz so effektiv wie möglich auszunutzen. Hier wurde die Asphaltbewehrung auf dem Bestand verlegt und mit einer 3,5 cm starken Deckschicht überbaut.
  • In Bereichen der Betonfahrbahn sah die Planung vor, auf dem Bestand einen 6 cm starken Ausgleichsbinder aufzubringen. Beim anschließenden Überbau mit Asphaltbewehrung und Deckschicht kann so eine bestmögliche Verankerung und somit Wirksamkeit der Bewehrung im Verbund der Asphaltschichten erreicht werden.

Neben der Wirksamkeit ist das Handling von Asphaltbewehrungen in der Baustellenpraxis der entscheidende Faktor für die Erreichung eines langfristigen Sanierungsergebnisses. Als besondere Herausforderungen stellten sich – neben den beträchtlichen Baufeldgrößen – die während der Arbeiten im Juni 2019 herrschenden, hochsommerlichen Temperaturen über 30 °C dar. Hierbei besteht die Gefahr, dass bei hohen Oberflächentemperaturen die Klebwirkung der Bitumenemulsion reaktiviert wird, was eine Befahrung der verlegten Bewehrung durch Fertiger und Mischgut-LKWs erschweren kann. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit und engen Abstimmung zwischen dem ausführenden Straßenbauunternehmern RASK GmbH und dem mit dem Einbau der Bewehrung beauftragten, zertifizierten S&P Fachverleger konnte der geplante Bauablauf ohne Verzögerungen eingehalten werden. Die werksseitig aufgebrachte Absandung der S&P Asphaltbewehrungen sowie die hohe Lagestabilität des fachmännisch verlegten Produkts taten ein Übriges, um eine problemlose Beschickung des Fertigers über die verlegte Bewehrung hin zu ermöglichen. Die maßgeblichen Projektbeteiligten Herr Bozionek (Bauleiter RASK GmbH), Herr Skor (TBWL GmbH) und Herr Hundertmark (Landkreis Märkisch-Oderland) zeigten sich hoch zufrieden mit dem Einbauergebnis und der hervorragenden Kooperation zwischen den beteiligten Unternehmen.

Im Rahmen der Arbeiten im Juni 2019 wurden auf den ehemaligen Landesstraßen 281 und 333 vollflächig ca. 80.000 m² S&P Glasphalt® G verlegt um einen optimalen Schutz der neu hergestellten Asphaltschichten vor Rissreflexion zu erzielen und somit langfristig die einwandfreie Nutzbarkeit der zukünftigen Kreisstraßen sicherzustellen und den Infrastrukturwert zu schützen.

Projektverfolgung

Durch die Abstimmung der Fachplanung auf die optimale Nutzung der bestehenden Substanz und den Einsatz eines leistungsfähigen Produkts konnten die verfügbaren Haushaltsmittel wirtschaftlich eingesetzt und ein kosten- und zeitaufwändiger Vollausbau der beiden Kreisstraßen vermieden werden. Dank der engen Abstimmung und guten Zusammenarbeit der Beteiligten konnte das Projekt trotz anspruchsvoller Rahmenbedingungen plangemäß abgeschlossen und in einwandfreier Qualität übergeben werden. Dies unterstreichen auch die abschließenden, im Rahmen einer Kontrollprüfung durch die zertifizierte RAP-Stra Prüfstelle ASPHALTA erhobenen Schichtenverbundwerte. Sowohl im Hocheinbau als auch auf Fräsflächen konnte der geforderte Schichtenverbund nach Leutner von 15 kN, gemäß ZTV Asphalt-StB, mit S&P Glasphalt® G problemlos erreicht werden.

Bis zu 80 % Einsparung bei den CO2 Emissionen dank der S&P Lösung

Basierend auf Zahlen des schwedischen Zentralamt für Verkehrsinfrastruktur (Trafikverket) konnte beim vorliegenden Projekt durch den Einsatz der S&P Asphaltbewehrungen im Vergleich zum Ersatz des gesamten gebundenen Aufbaus eine Ersparnis von ca. 1700 t CO2eqv - oder 79,68 % - erzielt werden.

Alleine diese Zahl unterstreicht die Möglichkeiten, die sich durch den Einsatz moderner Asphaltbewehrungssysteme von S&P für eine nachhaltige Transformation des Straßenbaus ergeben.

Material

80 000 m² - S&P Glasphalt® G

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