Einsatz von S&P Glasphalt® G 65 in Kombination mit DDK

Im Rahmen eines Pilotprojekts in Niederösterreich wurde die Kombination aus S&P Glasphalt® G 65 und DDK / DSK getestet, um die Tragfähigkeit und Lebensdauer eines Straßenbelags zu verbessern. Ziel war es, Rissbildung zu reduzieren und die Schichtenwirkung unter realen Bedingungen zu prüfen.

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Thema
S&P Asphaltbewehrung mit Dünnen Deckschichten in Kaltbauweise
Objekt
Bischof Schneider-Straße
Ort
Gaweinstal
Bundesland
Niederösterreich
Land
Österreich
Datum

Situation

Die Erhaltung bestehender Asphaltbefestigungen zählt zu den zentralen Herausforderungen im modernen Straßenbau. Aufgrund steigender Verkehrsbelastung, klimatischer Einwirkungen und begrenzter Budgets, rückt die Entwicklung effizienter, wirtschaftlicher und ökologisch sinnvoller Sanierungsmethoden immer stärker in den Fokus.

Dünne Deckschichten in Kaltbauweise (DDK) – in Deutschland auch als Dünne Schichten in Kaltbauweise (DSK) bezeichnet – stellen eine bewährte Technologie dar, um Fahrbahnen schnell, umweltschonend und kosteneffizient instand zu setzen. Das Verfahren ermöglicht die Wiederherstellung von Griffigkeit, Dichtigkeit und Ebenheit unter minimalem Aufwand und bei sehr kurzer Bauzeit.

Im Zuge eines gemeinsamen Projekts zwischen Vialit Austria und dem Amt der Niederösterreichischen Landesregierung wurde im Herbst in Gaweinstal die Kombination einer herkömmlichen DDK-Sanierung mit S&P Glasphalt® G 65 untersucht. Ziel war es, die Vorteile der schnellen DDK-Bauweise mit den Vorteilen einer spannungsaufbauenden Glasfaserbewehrung zu vereinen.

Problem

Während DDK-Systeme eine rasche und wirtschaftliche Sanierungsmethode darstellen, stoßen sie in bestimmten Schadensbildern an technische Grenzen. Die Schichten werden typischerweise mit Dicken von 0,5–1,5cm hergestellt und besitzen damit nur begrenzte Fähigkeiten, Spannungen aus tieferen Schichten aufzunehmen oder zu verteilen. Typische Grenzen und Problemfelder sind:

  • Rissreflexion: Bestehende Risse aus der Altdecke spiegeln sich häufig nach kurzer Zeit wieder in die neue Deckschicht.
  • Thermische und mechanische Spannungen: Temperaturwechsel oder dynamische Verkehrsbelastungen erzeugen Zugspannungen, die von der dünnen Kaltdeckschicht kaum aufgenommen werden können.
  • Untergrundabhängigkeit: Das System setzt einen tragfähigen, verformungsstabilen Untergrund voraus. Strukturelle Schäden im Unterbau können nicht kompensiert werden.
  • Begrenzte Lebensdauer: Abhängig von Verkehrsbelastung und klimatischer Beanspruchung ist die Lebensdauer auf 4–8 Jahre begrenzt.

Diese Einschränkungen führen dazu, dass DDK/DSK-Maßnahmen zwar schnell und günstig sind, aber in rissgefährdeten Bereichen oder bei strukturell vorgeschädigten Asphaltdecken keine dauerhafte Lösung bieten. An dieser Stelle setzt der kombinierte Einsatz mit einer Asphaltbewehrung an.

Lösung

Im Zuge der Baumaßnahme in Niederösterreich wurde auf einer Gesamtfläche von rund 1.500m² ein Vergleichsversuch durchgeführt. Die Fläche unterteilte man in zwei gleich große Abschnitte:

  • Ein Abschnitt mit DDK ohne Bewehrung (Referenz)
  • Ein zweiter Abschnitt mit DDK in Kombination mit S&P Glasphalt® G 65

Ziel war es, unter realen Bedingungen zu prüfen, ob sich durch den Einbau des Glasfasergitters eine verbesserte Rissüberbrückung und damit eine höhere strukturelle Beständigkeit erreichen lässt, ohne den wirtschaftlichen Charakter der Kaltbauweise zu verlieren.

Gründliche Vorbereitungen

Vor Beginn der Arbeiten wurde die gesamte Fläche gefräst und hochdruckgereinigt, um Unebenheiten zu beseitigen und eine ebene, saubere Unterlage für den Verbundaufbau herzustellen. Diese Vorbereitung ist entscheidend, da die Haftung und die Ebenheit maßgeblich die Dauerhaftigkeit des Systems beeinflussen. Im Bereich mit Glasphalt® G 65 wurde zunächst eine Bitumenemulsion mit 0,43kg/m² C 60 BP3-HB aufgebracht, um einen optimalen Verbund zwischen Unterlage und Bewehrung zu gewährleisten.

Anschließend wurde die Asphaltbewehrung S&P Glasphalt® G 65 verlegt. Die geringe Schichtstärke der DDK-Bauweise verlangt eine besonders präzise und wellenfreie Ausführung der Verlegearbeiten. S&P Glasphalt® G 65 ist speziell für wirtschaftliche Anwendungen konzipiert und daher ideal für DDK-Sanierungen auf Landes- oder Gemeindestraßen mit geringen bis mittlerer Verkehrsbelastung geeignet. Auf die vorbereitete Unterlage wurden anschließend zwei Asphaltschichten eingebaut:

  • Eine Profilierungsschicht mit 0/8er Körnung mit einer Schichtdicke von etwa 0,5–1,0cm (18–20kg/m²)
  • Sowie eine Deckschicht mit 0/5er Körnung mit etwa 0,5cm Schichtdicke (14kg/m²)

Problemloser Einbau

Die Verarbeitung erfolgte reibungslos bei einer Materialtemperatur von etwa 20°C und einer Lufttemperatur von rund 10°C. Langfristig betrachtet kann die Kombination von DDK und S&P Glasphalt® G 65 die Leistungsfähigkeit dünner Kaltdeckschichten verbessern. Die Glasfaserbewehrung wirkt als Barriere gegen Rissdurchschlag aus der bestehenden Asphaltdecke und reduziert Spannungsrisse in der neuen Schicht. Dadurch trägt sie zu einer verbesserten Dichtigkeit gegenüber Oberflächenwasser bei.

Glasphalt® G 65 stellt ein wirtschaftliches Bewehrungssystem dar, das besonders in Verbindung mit DDK ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Aufwand, Bauzeit und erwarteter Nutzungsdauer bietet. Auf Straßen mit geringer bis mittlerer Verkehrsbelastung lässt sich so eine stabilere Deckschicht erzielen, ohne die Vorteile der Kaltbauweise zu verlieren.

Material

Die Asphaltbewehrung S&P Glasphalt® G 65 besteht aus Glasfasersträngen die zu 100% mit Bitumen durchtränkt sind. Es werden keine Kunststofffasern oder Trennlagen aus Vliesen eingesetzt, die als Störstoff im Asphaltaufbau wirken könnten. Das Gitter ist knotenweich, wodurch eine Verlegung in Kurven sowie eine Anpassung der Maschen an den Untergrund bzw. die Kornstruktur ermöglich wird. Das Größtkorn kann durch die Gittermaschen eine verzahnte Verbindung mit der darunterliegenden Schicht eingehen und einen sehr hohen Schichtenverbund erreichen.

Dies bewirkt, dass die Fasern der Asphaltarmierung optimal im Verbund liegen und risserzeugende Zugkräfte effektiv aufnehmen und verankern können. Einer Reflektion von Rissen aus dem Bestand in neue Asphaltschichten sowie daraus entstehenden Folgeschäden können somit erfolgreich vorgebeugt werden. Die Bewehrung erhöht zusätzlich die Gesamtsteifigkeit des Systems und beugt kommenden Spannungsrissen vor.

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